Stressfrei ins neue Jahr starten: Tipps und Tricks

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Rund um Weihnachten und Silvester liegen die Nerven schnell blank, weil sich viele Menschen besonders gestresst fühlen. Kein Wunder, bei so vielen zusätzlichen Aufgaben in der kurzen Winterzeit. Wie Sie dem Stress entgegenwirken und somit stressfrei ins neue Jahr starten können, erfahren Sie hier.

Die Weihnachtszeit ist die besinnlichste Zeit des Jahres? Einige Menschen können nur davon träumen, da alles ganz anders kommt, als man es sich vorstellt. Meist ist die Zeit von vielen zusätzlichen Aufgaben und Belastungen geprägt, sodass man sie nicht mehr richtig genießen kann. Auch Statistiken zeigen, dass gerade rund um die Weihnachtszeit so viel gestritten wird, wie sonst selten im Jahr. Wenn man Statistiken trauen kann, wird zu dieser Jahreszeit auch am meisten Alkohol eingekauft. Nicht verwunderlich, wenn man an die Adventmärkte und Weihnachtsfeiern denkt, dennoch bekommt WEINachten gleich eine andere Bedeutung. Sind die weihnachtlichen Feiertage erstmal vorbei, steht sofort die nächste Feierlichkeit an: Silvester. Die Vorbereitungen für das Abschlussfest sind oft auch mit viel Stress verbunden. Auch für diesen Anlass müssen Sie viele Fragestellungen für sich beantworten: Wo und mit wem wird gefeiert, was soll es zu Essen und Trinken geben, oder welche Musik soll gespielt werden.

 

Neujahrsstress: Wie die Partyplanung dazu beiträgt

Für Manche ein Segen, für die Anderen ein Fluch: Die Partyplanung übernehmen. Vorab gilt zu klären, wo gefeiert wird, wer eine Einladung bekommt, was es zu Essen und Trinken gibt, ob für genügend Übernachtungsplätze gesorgt ist oder welche Musik im Hintergrund läuft. Natürlich dürfen auch die Aufgaben im Haushalt nicht auf der Strecke bleiben, Einkaufen erledigt sich im Normalfall nicht von selbst und ein Koch muss das Silvestermenü vorab zubereiten.

Wenn Sie für die Planung zuständig sind, ist es ratsam, viele kleine Dinge bereits im Vorhinein zu organisieren oder delegieren. Sie können einen Freund für die Musik verantwortlich machen, der oder die andere Kann sich um Feuerwerkskörper kümmern und schon müssen Sie sich weniger Gedanken machen. Die Verköstigung können sie vorab planen und eine detaillierte Einkaufsliste schreiben. So gehen Sie sicher, dass nichts vergessen bleibt und Sie nicht zu lange im Supermarkt verharren müssen. Nachdem Silvester 2018 auf einen Montag fällt, sollten Sie mit Schlangen an den Kassen rechnen. Um diese bestmöglichst zu verkürzen, können Sie Dinge mit längerem Haltbarkeitsdatum bereits früher einkaufen und nur die frischen Zutaten auf den letzten Tag aufsparen. Diese Methode ist sehr schonend für Ihr Nervensystem, auch wenn es bedeutet, zwei Mal einkaufen gehen zu müssen. Vergessen Sie nicht, die Öffnungszeiten frühzeitig nachzuschlagen, weil diese oft von den normalen Zeiten abweichen können. Ungewollt vor verschlossenen Türen stehen ist immer ein sehr unangenehmes Gefühl, das man sehr leicht vermeiden kann.

 

Stressfaktor Alkohol

Alkohol trinken ist bei uns so normal wie selten in anderen Kulturen. Nach Feierabend ruft oft das Bier, beim Essen darf das gute Glas Wein nicht fehlen und Feierlichkeiten sind ohne einem Glas Sekt nur halb so schön. Eine gesellige Runde ist oft schon Grund genug, Alkohol zu trinken. Würde man auf alkoholische Getränke verzichten, fühlt man sich schnell aus der Freundesgruppe ausgeschlossen. Immerhin ist es ja seltsam, wenn man beschließt, nichts trinken zu wollen, oder? Trinkt man über sein eigenes Limit hinaus, kann ein Streit viel leichter entbrennen oder zu Aggressionen neigen.

Vor allem, wenn man(n) dazu neigt, betrunken aggressiv zu werden, ist es besser, weniger zu trinken oder den Alkohol zur Gänze wegzulassen. Auch wenn es bei einer Silvesterparty hart sein mag, ist dies oft der beste Lösungsansatz für alle Beteiligten, um Aggressionen zu vermeiden.

Beschließt man für sich dennoch, Alkohol zu trinken, ist es ratsam, sich mit den Liebsten einen “Notfallplan” auszumachen. Klären Sie mit Ihrem Partner ab, wie Sie reagieren sollen, wenn sich jemand daneben benimmt. Verlassen Sie beispielsweise die Party frühzeitig oder erlauben Sie es Ihren Freunden, Sie in ein Taxi zu sitzen und nach Hause zu schicken. Fahren Sie auf keinen Fall selbst mit dem Auto – das geht unter Umständen nicht gut aus! Irgendwann ist auch die beste Feier einfach zu Ende.

 

Wenn ein Streit entbrennt …

Gerade im betrunkenen Zustand passiert es oft viel schneller, dass ein Streit entfacht. Alkohol im Blut kann vor allem bei Frauen dazu führen, dass sie den Streit auf der Stelle ausdiskutieren wollen. Unter Umständen kann dies eine sehr fatale Idee sein. Wenn sich der Mann seiner Freiheit beraubt fühlt, kann es zur “Supereskalation” führen und sogar körperliche Gewalt fördern.

Beharren Sie hier nicht darauf, den Streit sofort zu beenden. Denken Sie immer daran, dass sich mit angeheizten Gemütern sowieso keine gute Lösung finden lässt. Wenn “der Wütende” gehen will, dann lassen Sie es zu. Bleiben Sie nicht in der Tür stehen, sondern erlauben Sie, dass der Partner den Ort geordnet verlässt. Das Um und Auf dabei ist, dem Gesprächspartner zu sagen, dass man die Absicht hat zu gehen, wohin man geht und wann man wieder zurück kommt. Wenn Sie noch mehr Zeit für sich brauchen, schreiben Sie eine kurze Textnachricht, dass Sie noch nicht bereit sind, zurückzukommen. So hat jeder Zeit für sich, seine Emotionen wieder zu ordnen und das Gemüt zu beruhigen. Am nächsten Tag kann das Gespräch wieder aufgenommen und fertig diskutiert werden.

 

Das Ding mit den Neujahrsvorsätzen

Viele der Neujahrsvorsätze hören sich einfach zu gut an um wahr zu sein. Sätze, wie “Dieses Jahr mache ich jeden Tag Sport”, “Ab heute trinke ich keinen Alkohol mehr” oder “Im nächsten Monat nehme ich 20 kg ab” kennen wir zur Genüge. Sie sind sehr beliebt und können kurzfristig ein Motivationsfaktor sein. Dennoch scheitern diese gut gemeinten Vorsätze oft schon nach ein paar wenige Tage oder Wochen. Wir neigen dann dazu, frustriert zu sein, weil wir sie nicht einhalten konnten.

Deswegen gilt: Im Vorhinein gut überlegen, was man sich vornehmen will. Die Vorsätze sollen so angesetzt sein, dass sie überschaubar sind. Am besten ist es, wenn Sie sich kleine Ziele setzen, die Sie mit etwas Fleiß gut umsetzen können. Der Vorsatz, jeden Tag Sport machen, kann für die Sportskanonen unter uns wirklich umsetzbar sein, aber wenn Sie bis jetzt noch nicht an Sport gedacht haben, kann es für Sie sehr schwer sein, das umzusetzen. Überlegen Sie sich, was Ihnen in den nächsten Monaten wichtig ist, worauf Sie Ihren Fokus setzen und brechen dieses Ziel in kleine, erreichbare Schritte herunter. Dann ist Ihnen der Erfolg schon beinahe garantiert.

 

Stressfrei ins neue Jahr starten

Damit sie das neue Jahr stressfrei begrüßen können, sollten Sie ein paar Tipps Beachtung schenken, damit das gelingen kann. Darunter zählt, dass Sie mit dem Partner gemeinsam frühzeitig an die Partyplanung denken sollen. Wird selbst eine Fete organisiert, können kleine Aufgaben auch an Freunde delegiert werden, damit nicht eine Person alle Aufgaben erledigen muss. Gerade bei solchen Feierlichkeiten schmeckt der Alkohol besonders gut, daher sollte man auch einen Notfallplan bereit haben, wenn es dem eigenen Körper zu viel Alkohol wird. Sollte ein Streit entbrennen, empfiehlt sich ein geordneter Rückzug. Warten Sie ruhig auf den nächsten Morgen, um eine Lösung ausdiskutieren zu wollen. Nehmen Sie sich gerne Dinge für das neue Jahr vor, aber nur mit Maß und Ziel. Setzen Sie die Ziele so an, damit sie auch für Sie erreichbar sind.  So steht Ihnen nichts mehr im Wege, das neue Jahr stressfrei begrüßen zu können.

Bildquelle: iStock.com/Mukhina1

 


Mein Name ist Robert Karbiner. Seit 1997 arbeite ich als Psychotherapeut und verfüge über viel Erfahrung in der Arbeit mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
Ich bin ausgebildeter Psychotherapeut, Supervisor, Coach, systemischer Familienberater, Lebens- und Sozialberater, Anti-Gewalt-Pädagoge, Trainer und Buchautor

Meine Online Kolumne soll Menschen helfen und Ratschläge zur Selbsthilfe bieten. Dennoch erfolgen die Angaben ohne Gewähr. Wenn Sie sich bei der Bearbeitung eines Problems nicht sicher sind oder unklare Begleitumstände auftreten, sollte umgehend fachlicher Rat eingeholt werden. Für eventuelle Nachteile, die aus praktischen Hinweisen und/oder Übungen resultieren, kann der Autor keine Haftung übernehmen. Jeder Leser muss in Eigenverantwortung entscheiden, ob er beschriebenen Übungen und Anregungen ausprobieren möchte. Sollten Sie Fragen haben oder Hilfe benötigen, kontaktieren Sie mich unter 0699 10 322 362 oder r.karbiner@utanet.at.

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